»Carrierdress« entstand durch unsere Beschäftigung mit Fast Fashion und der Präsenz verlorener Kleidung im öffentlichen Raum. Der dringende Bedarf besteht darin, sich als handelnden Teil einer Gesellschaft zu verstehen. Wenn man die leeren Hüllen, die abgelegten Kleidungen sieht, fragt man sich unweigerlich nach dem Lost Body, dem verlorenen Teil einer Gesellschaft. Haltung, Mut und Empfindsamkeit lassen sich in Kleidung ausdrücken. Kleidung ist eine Sprache, die weltweit verstanden wird. Uns motiviert die Vorstellung einer globalen Gemeinschaft, die sich ohne Worte mittels Kleidung sozusagen unterhält. www.carrierdress.wrld.cool
Carrierdress was born out of our preoccupation with fast fashion and the presence of lost clothing in public spaces. There is an urgent need to understand ourselves as an active part of society. When you see the empty shells, the discarded clothes, you cannot help but wonder about the lost body, the lost part of a society. Attitude, courage and sensitivity can be expressed through clothing. Clothing is a language that is understood all over the world. We are motivated by the idea of a global community that communicates through clothing without words. http://carrierdress.wrld.cool/ www.carrierdress.wrld.cool
Du sagtest der Frühling sei deine Jahreszeit
Ich sah dich mit deiner Robe im grünen Boden liegen
Zwischen all den Blüten warst du die Betörende.
Im Unterschied zu den Blüten ,
Da sah man dich kaum, da du eins mit dem Naturreich warst.
Die Sonne scheint auf die Madame Vert.
Die Vögel zwitschern auf das Adieu von der grünen Schönheit.
Da der Frühling deine Jahreszeit ist
Sidika und Anabel
You said spring was your season
I saw you in your robe, lying in the green ground
Among all the flowers, you were the beguiling one.
Unlike the flowers ,
you were hardly seen, for you were one with nature.
The sun shone on Madame Vert.
The birds chirp as they bid farewell to the green beauty.
Since spring is your season.
Sidika und Anabel
Der Inhalt des Projektes besteht darin, draußen vor der Tür überflüssiges, verlorenes Material für ein Gewand (unisex, ähnlich einer Kurta, Kaftan, Abaya, Kittel) zu sammeln und zu arrangieren. Die zugeschnittenen Teile werden zu einem persönlichen Carrier Dress zusammengenäht. Das Sammeln des Materials erfolgt bei der Erkundung der eigenen Umgebung. Wenn man auf der Suche ist, findet man die unglaublichsten Sachen. Eine alte Decke in einem Busch, verlorene Zettel mit begonnenen Hausaufgaben, ein T-Shirt. Es geht bei dem Projekt auch immer um das Erzählen und Verweben von Geschichten: Text-Textilien. Unser Projekt führt die Menschen direkt vor ihre Türen. Sie erfahren soziale Kontakte auf Abstand und lernen andere Menschen und ihren Ort so kennen, wie sie es nicht für möglich gehalten hätten. Am Ende haben die Teilnehmer für sich selbst und wir alle füreinander gesorgt. Es werden Geschichten von wundervollen Orten geschrieben. Überall ist Wunderland.
Als Kooperationspartner haben wir mit einem Gymnasium am Rand von Berlin gearbeitet (Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium) Wir gehen der Fragestellung nach, was der Begriff Embodiment im ureigensten Sinn bedeutet: Verkörperung. Kann man einem Ort einen Körper geben? Was sagen all die verlorenen Dinge über uns aus? Wie definieren wir uns selbst in und mit unserer Umgebung? Jede Erzählung ist eine Erfindung. Das Finden verändert und bringt hervor. Daraus können Nachhaltigkeit, Verankerung und Kommunikation folgen. Wir möchten ausprobieren, wie man eine Einschränkung in eine unendliche Grenze verwandelt (Fraktale). Beziehungsweise wie sich das Selbst und seine Grenzen erweitern lassen. » Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner selbst. « Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus,1921.
“Let me start by sharing stories that each ...(individual) carrier bag has made tangible for me. To carry each of these carrier bags is to have the ability to: connect, respond, become with each other - in the untold stories we need.” Introduction by Donna Harraway to “The carrier bag theory of fiction” from Ursula K. Le Guin, Ursula K. Le Guin Literary Trust 2019.
The content of the project consists of collecting and arranging surplus, lost material for a garment (unisex, similar to a kurta, caftan, abaya, smock) outside the door. The cut pieces will be sewn together to make a personalised carrier dress. The material is collected by exploring the surroundings. The most incredible things are found on the lookout. An old blanket in the bush, lost pieces of paper with homework you've started, a T-shirt. The project is also about telling and weaving stories: Text-textiles. Our project brings people right to their doorsteps. They experience social contact at a distance and get to know other people and their place in a way they would not have thought possible. In the end, the participants have taken care of themselves and we have all taken care of each other. Stories are written about wonderful places. Wonderland is everywhere.
We are working with a grammar school on the outskirts of Berlin (Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium), exploring what the term embodiment means in its most basic sense: embodiment. Can you give a body to a place? What do all the lost things say about us? How do we define ourselves in and with our environment? Every story is an invention. Finding changes and creates. It can lead to sustainability, embedding and communication. We want to try out how to transform a limitation into an infinite limit (fractals). Or how to expand the self and its limits. "The limits of my language are the limits of myself. "Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, 1921.
Concept CargoCult, art collective
Type Urban, Art, Social, Teens, Fashion
Partner Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium, Berlin
Students Sidika, Anabel, Lütfü, Henry, Olivia, Lena, Luca, John, Christina, Lara, Vlad, Sophie, Hannah, Charlotte, Alisa, Jonas, Alfred, Jamie, Julian, Denis, Alexander
Teacher Uta Sybille Filler, Urte Schröder
Costumes Beate Huss, 7th grade students
Photos Andrea Huyoff
Website Andrea Huyoff
Year, Venue 2020, Berlin, Germany
Gefördert durch:
»Carrierdress« entstand durch unsere Beschäftigung mit Fast Fashion und der Präsenz verlorener Kleidung im öffentlichen Raum. Der dringende Bedarf besteht darin, sich als handelnden Teil einer Gesellschaft zu verstehen. Wenn man die leeren Hüllen, die abgelegten Kleidungen sieht, fragt man sich unweigerlich nach dem Lost Body, dem verlorenen Teil einer Gesellschaft. Haltung, Mut und Empfindsamkeit lassen sich in Kleidung ausdrücken. Kleidung ist eine Sprache, die weltweit verstanden wird. Uns motiviert die Vorstellung einer globalen Gemeinschaft, die sich ohne Worte mittels Kleidung sozusagen unterhält. www.carrierdress.wrld.cool
Du sagtest der Frühling sei deine Jahreszeit
Ich sah dich mit deiner Robe im grünen Boden liegen
Zwischen all den Blüten warst du die Betörende.
Im Unterschied zu den Blüten ,
Da sah man dich kaum, da du eins mit dem Naturreich warst.
Die Sonne scheint auf die Madame Vert.
Die Vögel zwitschern auf das Adieu von der grünen Schönheit.
Da der Frühling deine Jahreszeit ist
Sidika und Anabel
Der Inhalt des Projektes besteht darin, draußen vor der Tür überflüssiges, verlorenes Material für ein Gewand (unisex, ähnlich einer Kurta, Kaftan, Abaya, Kittel) zu sammeln und zu arrangieren. Die zugeschnittenen Teile werden zu einem persönlichen Carrier Dress zusammengenäht. Das Sammeln des Materials erfolgt bei der Erkundung der eigenen Umgebung. Wenn man auf der Suche ist, findet man die unglaublichsten Sachen. Eine alte Decke in einem Busch, verlorene Zettel mit begonnenen Hausaufgaben, ein T-Shirt. Es geht bei dem Projekt auch immer um das Erzählen und Verweben von Geschichten: Text-Textilien. Unser Projekt führt die Menschen direkt vor ihre Türen. Sie erfahren soziale Kontakte auf Abstand und lernen andere Menschen und ihren Ort so kennen, wie sie es nicht für möglich gehalten hätten. Am Ende haben die Teilnehmer für sich selbst und wir alle füreinander gesorgt. Es werden Geschichten von wundervollen Orten geschrieben. Überall ist Wunderland.
Als Kooperationspartner haben wir mit einem Gymnasium am Rand von Berlin gearbeitet (Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium) Wir gehen der Fragestellung nach, was der Begriff Embodiment im ureigensten Sinn bedeutet: Verkörperung. Kann man einem Ort einen Körper geben? Was sagen all die verlorenen Dinge über uns aus? Wie definieren wir uns selbst in und mit unserer Umgebung? Jede Erzählung ist eine Erfindung. Das Finden verändert und bringt hervor. Daraus können Nachhaltigkeit, Verankerung und Kommunikation folgen. Wir möchten ausprobieren, wie man eine Einschränkung in eine unendliche Grenze verwandelt (Fraktale). Beziehungsweise wie sich das Selbst und seine Grenzen erweitern lassen. » Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner selbst. « Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus,1921.
Concept CargoCult, art collective
Type Urban, Art, Social, Teens, Fashion
Partner Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium, Berlin
Students Sidika, Anabel, Lütfü, Henry, Olivia, Lena, Luca, John, Christina, Lara, Vlad, Sophie, Hannah, Charlotte, Alisa, Jonas, Alfred, Jamie, Julian, Denis, Alexander
Teacher Uta Sybille Filler, Urte Schröder
Costumes Beate Huss, 7th grade students
Photos Andrea Huyoff
Website Andrea Huyoff
Year, Venue 2020, Berlin, Germany
Gefördert durch: