»Carrierdress« entstand durch unsere Beschäftigung mit Fast Fashion und der Präsenz verlorener Kleidung im öffentlichen Raum. Der dringende Bedarf besteht darin, sich als handelnden Teil einer Gesellschaft zu verstehen. Wenn man die leeren Hüllen, die abgelegten Kleidungen sieht, fragt man sich unweigerlich nach dem Lost Body, dem verlorenen Teil einer Gesellschaft. Haltung, Mut und Empfindsamkeit lassen sich in Kleidung ausdrücken. Kleidung ist eine Sprache, die weltweit verstanden wird. Uns motiviert die Vorstellung einer globalen Gemeinschaft, die sich ohne Worte mittels Kleidung sozusagen unterhält. www.carrierdress.wrld.cool
Du sagtest der Frühling sei deine Jahreszeit
Ich sah dich mit deiner Robe im grünen Boden liegen
Zwischen all den Blüten warst du die Betörende.
Im Unterschied zu den Blüten ,
Da sah man dich kaum, da du eins mit dem Naturreich warst.
Die Sonne scheint auf die Madame Vert.
Die Vögel zwitschern auf das Adieu von der grünen Schönheit.
Da der Frühling deine Jahreszeit ist
Sidika und Anabel
Der Inhalt des Projektes besteht darin, draußen vor der Tür überflüssiges, verlorenes Material für ein Gewand (unisex, ähnlich einer Kurta, Kaftan, Abaya, Kittel) zu sammeln und zu arrangieren. Die zugeschnittenen Teile werden zu einem persönlichen Carrier Dress zusammengenäht. Das Sammeln des Materials erfolgt bei der Erkundung der eigenen Umgebung. Wenn man auf der Suche ist, findet man die unglaublichsten Sachen. Eine alte Decke in einem Busch, verlorene Zettel mit begonnenen Hausaufgaben, ein T-Shirt. Es geht bei dem Projekt auch immer um das Erzählen und Verweben von Geschichten: Text-Textilien. Unser Projekt führt die Menschen direkt vor ihre Türen. Sie erfahren soziale Kontakte auf Abstand und lernen andere Menschen und ihren Ort so kennen, wie sie es nicht für möglich gehalten hätten. Am Ende haben die Teilnehmer für sich selbst und wir alle füreinander gesorgt. Es werden Geschichten von wundervollen Orten geschrieben. Überall ist Wunderland.
Als Kooperationspartner haben wir mit einem Gymnasium am Rand von Berlin gearbeitet (Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium) Wir gehen der Fragestellung nach, was der Begriff Embodiment im ureigensten Sinn bedeutet: Verkörperung. Kann man einem Ort einen Körper geben? Was sagen all die verlorenen Dinge über uns aus? Wie definieren wir uns selbst in und mit unserer Umgebung? Jede Erzählung ist eine Erfindung. Das Finden verändert und bringt hervor. Daraus können Nachhaltigkeit, Verankerung und Kommunikation folgen. Wir möchten ausprobieren, wie man eine Einschränkung in eine unendliche Grenze verwandelt (Fraktale). Beziehungsweise wie sich das Selbst und seine Grenzen erweitern lassen. » Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner selbst. « Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus,1921.
Concept CargoCult, art collective
Partner Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium, Berlin
Teacher Uta Sybille Filler, Urte Schröder
Costumes: Beate Huss with 7th grade students
Photos: Andrea Huyoff
Website Andrea Huyoff
Students: Sidika, Anabel, Lütfü, Henry, Olivia, Lena, Luca, John, Christina, Lara, Vlad, Sophie, Hannah, Charlotte, Alisa, Jonas, Alfred, Jamie, Julian, Denis, Alexander
Gefördert durch:
»Carrierdress« entstand durch unsere Beschäftigung mit Fast Fashion und der Präsenz verlorener Kleidung im öffentlichen Raum. Der dringende Bedarf besteht darin, sich als handelnden Teil einer Gesellschaft zu verstehen. Wenn man die leeren Hüllen, die abgelegten Kleidungen sieht, fragt man sich unweigerlich nach dem Lost Body, dem verlorenen Teil einer Gesellschaft. Haltung, Mut und Empfindsamkeit lassen sich in Kleidung ausdrücken. Kleidung ist eine Sprache, die weltweit verstanden wird. Uns motiviert die Vorstellung einer globalen Gemeinschaft, die sich ohne Worte mittels Kleidung sozusagen unterhält. www.carrierdress.wrld.cool
Du sagtest der Frühling sei deine Jahreszeit
Ich sah dich mit deiner Robe im grünen Boden liegen
Zwischen all den Blüten warst du die Betörende.
Im Unterschied zu den Blüten ,
Da sah man dich kaum, da du eins mit dem Naturreich warst.
Die Sonne scheint auf die Madame Vert.
Die Vögel zwitschern auf das Adieu von der grünen Schönheit.
Da der Frühling deine Jahreszeit ist
Sidika und Anabel
Der Inhalt des Projektes besteht darin, draußen vor der Tür überflüssiges, verlorenes Material für ein Gewand (unisex, ähnlich einer Kurta, Kaftan, Abaya, Kittel) zu sammeln und zu arrangieren. Die zugeschnittenen Teile werden zu einem persönlichen Carrier Dress zusammengenäht. Das Sammeln des Materials erfolgt bei der Erkundung der eigenen Umgebung. Wenn man auf der Suche ist, findet man die unglaublichsten Sachen. Eine alte Decke in einem Busch, verlorene Zettel mit begonnenen Hausaufgaben, ein T-Shirt. Es geht bei dem Projekt auch immer um das Erzählen und Verweben von Geschichten: Text-Textilien. Unser Projekt führt die Menschen direkt vor ihre Türen. Sie erfahren soziale Kontakte auf Abstand und lernen andere Menschen und ihren Ort so kennen, wie sie es nicht für möglich gehalten hätten. Am Ende haben die Teilnehmer für sich selbst und wir alle füreinander gesorgt. Es werden Geschichten von wundervollen Orten geschrieben. Überall ist Wunderland.
Als Kooperationspartner haben wir mit einem Gymnasium am Rand von Berlin gearbeitet (Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium) Wir gehen der Fragestellung nach, was der Begriff Embodiment im ureigensten Sinn bedeutet: Verkörperung. Kann man einem Ort einen Körper geben? Was sagen all die verlorenen Dinge über uns aus? Wie definieren wir uns selbst in und mit unserer Umgebung? Jede Erzählung ist eine Erfindung. Das Finden verändert und bringt hervor. Daraus können Nachhaltigkeit, Verankerung und Kommunikation folgen. Wir möchten ausprobieren, wie man eine Einschränkung in eine unendliche Grenze verwandelt (Fraktale). Beziehungsweise wie sich das Selbst und seine Grenzen erweitern lassen. » Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner selbst. « Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus,1921.
Concept CargoCult, art collective
Partner Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium, Berlin
Teacher Uta Sybille Filler, Urte Schröder
Costumes: Beate Huss with 7th grade students
Photos: Andrea Huyoff
Website Andrea Huyoff
Students: Sidika, Anabel, Lütfü, Henry, Olivia, Lena, Luca, John, Christina, Lara, Vlad, Sophie, Hannah, Charlotte, Alisa, Jonas, Alfred, Jamie, Julian, Denis, Alexander
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